Ammenmärchen übers Schlafen

Schlafendes Paar

Menschen verschlafen ein Drittel ihres Lebens, Schlafmangel macht unkonzentriert und gereizt: Über das Schlafen kursiert eine ganze Reihe von irreführenden Mythen zum Einschlafen, der geeigneten Schlafdauer und dem besten Schlafzeitpunkt. Es soll nun geklärt werden, was wirklich stimmt und welche Ammenmärchen man getrost vergessen kann.

Alkohol fördert den Schlaf

Ein Glas Wein am Abend entspannt. Damit kommt die Müdigkeit und das Einschlafen fällt leichter. Der Alkohol stört jedoch die entscheidenden Entspannungsphasen der Nachtruhe. Insgesamt wird somit zwar das Einschlafen durch Alkohol einfacher, der nachfolgende Schlummer ist dafür weniger erholsam. Besonders am Abend vor bedeutenden Prüfungen stellen mentale Entspannungstechniken die bessere Wahl dar. Im Alltag können feste Zeitfenster und tägliche Einschlafrituale, wie eine Tasse Tee und gedämpftes Licht, das Einschlafen erleichtern.

Viel und lange schlafen ist gesundheitsfördernd

Eine Studie aus den USA zeigte, dass zu viel Schlaf das Krankheitsrisiko erhöht. 71 Krankenschwestern wurden zehn Jahre lang beobachtet. Bei einer Schlafdauer von über neun Stunden stieg das Risiko einer Herzerkrankung um 38 Prozent. Schliefen die Frauen weniger als sechs Stunden stieg es nur um 18 Prozent. Bei einer Schlafdauer unter vier Stunden kletterte das Risiko weiter auf 30 Prozent – zu wenig schlafen ist definitiv ebenfalls ungesund. Die tägliche Schlafzeit sollte daher zwischen sechs und acht Stunden pro Tag liegen.

Der Schlaf vor Mitternacht ist der gesündeste

Die optimale Nutzung dieses Zeitfensters erfordert ein frühes Zubettgehen – glücklicherweise ist an dieser Binsenweisheit nichts dran. Tatsächlich entscheiden die ersten Stunden nach dem Einschlafen – dabei ist die Uhrzeit aber egal. Ein Weckruf innerhalb der ersten drei Schlafstunden bedeutet, den gesamten Tag über müde zu sein, da die erste Tiefschlafphase gestört wurde.

Allgemein werden Menschen durch laute Geräusche oder helles Licht geweckt. Bei ins Schlafzimmer eindringendem Licht von Fahrzeugen oder Bewegungsmeldern können Verdunkelungsvorhänge Abhilfe schaffen. Gegen Autogeräusche von draußen hilft leider nur ein geschlossenes Fenster, was aber nach einem ordentlichen Durchlüften am Abend kein Problem darstellen sollte. Die optimale Schlaftemperatur liegt übrigens zwischen 16 und 19 Grad Celsius.

(Bild: LuckyBusiness Photo Studio)

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