Gewichtszunahme und Co: Mythen über die Pille 12.12.2014
Von den einen gefürchtet, von den anderen wegen ihrer Vorteile beliebt – die Pille steht mit knapp 40 Prozent auf Platz eins der genutzten Verhütungsmittel von deutschen Frauen und ist damit das beliebteste. Seit der Einführung auf dem Markt Anfang der 1960er Jahre hat sich im Laufe der Zeit jedoch einiges verändert, sodass die Pille schon längst nicht mehr die Eigenschaften besitzt, deren Ruf ihr vorauseilt.
So kursieren über die Pille ganz unterschiedliche Mythen, die nicht immer oder schon längst nicht mehr stimmen. Natürlich muss man dennoch bedenken, dass die Pille als Verhütungsmittel tief in das Hormonsystem eingreift und wenn sie nicht richtig auf den Körper abgestimmt ist, Nebenwirkungen mit sich bringen kann, welche die Mythen zumindest nicht ganz ausschließen.
Die Pille als Dick- und Trägemacher
Jene, die behaupten, dass Jogger durch die Einnahme der Pille langsamer laufen oder die Pille gar als Dickmacher gilt, können sich nur zum Teil auf ihr Wissen stützen. Zwar kann das in der Pille enthaltene Hormon Östrogen das Gewicht um zwei bis drei Kilo ansteigen lassen und zu Wassereinlagerungen im Körper führen, ein Dick- oder Trägemacher ist sie deshalb jedoch nicht. Durch die Vielzahl an Pillenarten ist es Gynäkologen möglich, die Stärke der Pille auf Körpergewicht, Lebensweise und andere Umstände hin abzustimmen, sodass solche Nebenwirkungen zwar nicht ausgeschlossen, jedoch stark abgeschwächt werden können.
Die Pille als Lust- und Fruchtbarkeitskiller
Während amerikanische Forscher meinen, dass bei Frauen durch die Einnahme der Pille der Testosteronspiegel und damit die Lust am Sex sinkt, behaupten italienische Forscher genau das Gegenteil. Letzten Endes lässt sich nicht genau klären, was an diesem Mythos dran ist. Man muss jedoch bedenken, dass neben dem Hormonspiegel auch Psyche und Lebenssituation einen Einfluss auf das Sexualleben haben, welcher ganz und gar nicht auf die Einnahme der Pille zurückzuführen ist.
(Bild: Wikipedia – gemeinfrei)
Auch der Mythos, dass die Pille bei langen Einnahmezeiten in die Fruchtbarkeit eingreift, bleibt ein Ammenmärchen. Studien haben nachgewiesen, dass sich das Baby-Glück bereits während der ersten drei Monate nach dem Absetzen der Pille einstellt und somit keine Langzeitfolgen für die Fruchtbarkeit bestehen.
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