Bekannte Mythen der Wissenschaft 20.06.2013
Spinat macht stark, weil er viel Eisen enthält: Tausende Eltern werden ihren Kindern mit dieser Erklärung das grüne Gemüse schmackhaft gemacht haben. Doch diese Behauptung entspricht nicht der Wahrheit, denn Spinat enthält nicht mehr Eisen als andere Gemüse und sogar viel weniger als Sojabohnen. Dies ist aber bei Weitem nicht die einzige „Weisheit“, bei der sich die Wissenschaft geirrt hat.
Bösartige Handys im Krankenhaus
Noch immer kursieren Mythen, dass Handys, die in Krankenhäusern ausgeschaltet werden müssen, für zahlreiche Todesfälle verantwortlich sein sollen. Dabei werden Horrorstorys kolportiert: Angeblich würden die Handys die OP-Geräte beeinflussen. Das mag sogar manch Mediziner glauben. Doch es gibt keinen einzigen Menschen, der durch ein Handy, das im Krankenhaus eingeschaltet blieb, ums Leben kam.
Stiere hassen die Rot
Ein weiterer Mythos ist die Behauptung, dass ein Bulle beim Anblick der roten Fahne des Matadors in der Stierkampfarena zum Angriff übergeht. Schließlich würden sie die Tiere bis zur Weißglut reizen, indem sie mit ihren roten Tüchern wedeln. Doch auch diese Erklärung ist falsch: In Wirklichkeit sind es die Bewegungen der Stierkämpfer, die die Stiere in Rage versetzen und nicht das rote Tuch.
Ungenutzte Gehirnkapazitäten
Der Mensch nutzt nur einen Bruchteil seines Gehirns: So lautet ein weiterer Mythos, der mittlerweile wissenschaftlich widerlegt wurde. Neuere MRT- und PET-Untersuchungen haben bewiesen, dass es keine inaktiven Hirnbereiche gibt. Selbst bei einfachen Rechenaufgaben werden verschiedene Gehirnbereiche genutzt.
Der Mensch braucht täglich zwei Liter Wasser
Auch diese Behauptung stimmt so nicht ganz: Natürlich ist es wichtig, viel zu trinken, doch der Flüssigkeitsbedarf eines jeden Menschen ist unterschiedlich und hängt von vielerlei Faktoren ab. Zum Beispiel von den klimatischen Rahmenbedingungen, des jeweiligen Körpergewichts sowie der Konstitution und dem Grad körperlicher Aktivität. So muss der eine mehr trinken, als der andere und auch je nach Situation benötigt der Körper wechselnde Mengen.
Haare wachsen schneller und dunkler durch Rasieren
Alle Damen können beruhigt sein: Es ist in keiner Weise bestätigt, dass durch eine Rasur das Haarwachstum vermehrt, gestärkt oder dunkler wird. Lediglich der optische Effekt, dass steil stehende Stoppeln auffälliger aussehen als flach anliegende Härchen könnte für die Hartnäckigkeit dieses Mythos´ sorgen.
Lesen bei schlechtem Licht schadet den Augen
Diesen Satz hat jeder als Kind gehört, wenn man heimlich unter der Bettdecke mit der Taschenlampe im Lieblingsbuch gelesen hat. Dennoch kann man seine Kinder mit dieser Aussage leider nicht davon abhalten, denn sie ist unwahr. Es stimmt zwar, dass Lesen bei schlechtem Licht die Augen sehr anstrengt und dadurch schnell übermüdet, doch einen langfristigen Schaden handelt man sich dadurch nicht ein. Verschwimmen die Buchstaben vor den Augen oder man bekommt Kopfschmerzen, sollte man dennoch aufhören, doch mit ein paar Stunden Schlaf ist alles wieder behoben.
(Bild: chanpipat – Fotolia)
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