Froschprognosen – Populäre Wetterirrtümer

Wetter

Das Wetter beschäftigt die Menschen vor allem in unseren Breitengraden. In Gesprächen wird darüber diskutiert, ob ein schöner Sommer zu erwarten ist oder ob es am nächsten Tag regnen wird. Die Deutschen halten sich bei ihren Wetterprognosen gerne an Bauernregeln und andere Vorurteile. Weltweit sind die deutschsprachigen Länder beim Thema Wetterglaube führend. Doch können Frösche tatsächlich das Wetter vorhersagen und gibt der Siebenschläfertag Auskunft über die kommenden sieben Wochen?

Frösche können das Wetter nicht vorhersagen

Früher hielt man einen Laubfrosch in einem Glas, damit er die Temperatur des Tages anzeigen konnte. Saß er ganz oben im Glas, war das ein Hinweis auf schönes Wetter, verkroch er sich hingegen am Boden, waren die Wetterverhältnisse weniger erfreulich. Diese tierische Temperaturanzeige funktioniert tatsächlich, denn bei Wärme ist der Sauerstoffgehalt am Glasrand höher, so dass der Frosch nach oben klettert. Dennoch kann der Wetterfrosch keine Vorhersagen treffen, sondern lediglich das aktuelle Wetter anzeigen.

Bauernregeln

Meteorologe Hartmut Graßl ist der Ansicht, dass Bauernregeln aufgrund ihrer Reime bekannt geworden sind, aber wenig Aussagekraft besitzen. Nur der Spruch „Abendrot, Schönwetterbot, Morgenrot, schlecht Wetter droht“, ist unter bestimmten Umständen zutreffend. Ein roter Himmel weist darauf hin, dass vom Westen keine Wolken aufziehen und in den folgenden zwölf Stunden deshalb gutes Wetter zu erwarten ist. Wenn im Mai allerdings der Wind eher aus dem Osten kommt, kann diese Prognose bereits hinfällig sein.

Als Unfug bezeichnet Wetterexperte Graßl die Annahme, dass sich gemäß des hundertjährigen Kalenders das Wetter alle sieben Jahre wiederholt. Denn beim Wetter gebe es keine Periodizität.

Siebenschläfertag

Es gibt allerdings auch Bauernegeln, die zumindest in einigen Regionen für Prognosen herhalten können. Wenn es am so genannten Siebenschläfertag am 27. Juni regnet, dann ist mit einem eher trüben Sommer zu rechnen. Statistiken stützen diese Regel, denn zu 61 Prozent entspricht das Wetter in den sieben Folgewochen dem an den Tagen des Siebenschläfers. In München liegt die Wahrscheinlichkeit sogar bei 80 Prozent. Ende Juni entscheidet sich, wo die Luftmassengrenze zwischen subtropischer Warmluft und polarer Kaltluft liegen wird. Der Siebenschläfertag eignet sich für Vorhersagen jedoch am besten fürs Binnenland, da in Hamburg das Wetter aufgrund häufiger Regengebiete unbeständiger ist.

(Bild: Stefan-Xp/ Wikipedia unter CC BY-SA 3.0)

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