Über die Planken gehen

Erstellt von Lars am 29. Oktober 2002 um 23:56 Uhr

In vielen Filmen und Büchern über Piraten oder Freibeuter kam diese Szene oft vor:
Eine Person (Pirat der Aufständig wurde, Gefangene usw.) wird gezwungen, auf einem Holzbrett sich zu stellen bzw. zu gehen, was vom Schiffsoberdeck frei nach Außen liegend positioniert wurde (über die Planken).
Diese Person musste dann entweder "freiwillig" in das Wasser springen oder das Brett wurde einfach schnell eingezogen, so das die betreffende Person in das Wasser stürzte.
Diese Legende ist frei erfunden und tauchte in Büchern Anfang des 19 Jahrhundert erst auf von damaligen Unterhaltungs Autoren. Es gibt niergends Aufzeichnungen von dieser Methode bei Piraten.
Viel eher wurden Menschen von Piraten und anderen Seefahrern auf einer Insel ausgesetzt mit geringen Nahrungsvorräten oder sie wurde an einem Seil befestigt das vom Bug/Heck aus unter dem Schiff Rumpf durchgezogen wurde.
Bei der ersten Bestrafungsmethode starb die Person an Verdursten, bei der zweiten an schweren Verletzung, die durch die rauhen Ablagerungen am Rumpf entstanden sind.


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Kommentare zu diesem Ammenmärchen (Kommentar schreiben)

  1. Lars hat am 30. Oktober 2002 um 00:00 Uhr geschrieben:
    Korrektur: Über die Planken gehen
    Falsches Fach, sollte bei Sonstigem sein :)
    Wortkorrektur: nirgends wird ohne ie geschrieben

  2. Dirk hat am 31. Oktober 2002 um 13:30 Uhr geschrieben:
    "Kiel"...holen
    Moin allerseits ! Das mit dem "unter`m Schiff durchziehen" heißt "Kielholen", für alle die nicht wie ich aus Kiel stammen ! Und weil ich gerade dabei bin: Bei uns heißt es auch nicht bei Schiffstaufen " ...und immer eine Handbreit Wasser "unter`m" Kiel...sondern .."über Kiel"... :-) also erstmal tschüß....tolle Seite übrigens ! Grüße, Dirk

  3. Lars hat am 29. November 2002 um 13:32 Uhr geschrieben:
    Über die Planken gehen
    An MAX
    plenken (plenkst) hat nichts mit "Über die Planken gehen" gemeinsam.
    Es ist eine Bezeichnung für jemanden, der in einem Text extrem viele Leerzeichen an unnötigen Stellen setzt (also leer lässt).

  4. XXXX hat am 03. Februar 2003 um 12:57 Uhr geschrieben:
    falsch
    der sinn beim kielholen war nicht das töten der betreffenden person.
    es kam zwar oft zu schweren, potentiell tötlichen verletzungen, grundsätzlich war es aber eine strafe für leute, die man noch weiterverwenden wollte (ähnlich auspeitschen,...)


  5. Tek hat am 11. März 2003 um 15:57 Uhr geschrieben:
    Strafe statt Exekution?
    das ist mir schon eher als Ammenmärchen bekannt

  6. Besserwessi hat am 31. März 2003 um 08:13 Uhr geschrieben:
    Planke bzw. kielholen
    Auch moin...das mit dem "über die Planke gehen" hat folgende Ursache: Bei Begräbnissen auf See wurde der Tote auf eine Planke gelegt und nach einer kurzen Andacht der See übergeben. Also wird hier ironischerweise die "Übergabe" einer lebendigen statt einer toten Person an die See dargestellt.
    Zum Thema "kielholen" sei folgendes bemerkt: Kein Kapitän hätte ein Mannschaftsmitglied, das er weiter beschäftigen wollte, unterm Kiel durchgezogen haben. Was bringt ihm ein Matrose, der durch Muscheln einen zerstörten Körper hat und dazu - falls er überlebt hatte - auch noch durchgefüttert werden musste. Ahoi...

  7. Weserdampfschifffahrtskapitänsmütze hat am 18. Januar 2004 um 02:45 Uhr geschrieben:
    Anmerkung zum Kielholen
    Das das tatsächlich jemand überlebt haben soll, halte ich höchstens bei sehr kleinen Schiffen für eventuell möglich. Die oben erwähnten Muscheln, meist Seepocken, sind recht klein und so unheimlich scharf und rauh, daß man sich nur vom dagegenlehnen schon üble Abschürfungen holen kann (eigene Erfahrung). Die Strecke unterm Schiff durch war ja wohl meist nicht grade kurz. Dann der Schock, Wasserschlucken und was sowas sonst noch mit sich bringt.. Wird schon alles ziemlich tödlich gewesen sein. Und das kann man dem armen Schwein, das da als unidentifizierbarer Matsch auf der anderen Seite wieder hochkam barmherzigerweise auch nur wünschen.


  8. Ackerdesigner hat am 17. September 2004 um 17:25 Uhr geschrieben:
    Planken
    Wir müssen uns beim Max Planck Institut darüber erkundigen, alles andere wäre reines Geplänkel.

  9. lollo hat am 19. November 2004 um 15:31 Uhr geschrieben:
    anmerkung zur Anmerkung zum Kielholen
    meist wurden Feinde Meuterer und Arbeitsscheue kielgeholt.
    Und wenn du denkst das die damaligen Matrosen wegen sowas sofort Krepiert sind wäre wohl kaum ein Walfäger weit gekommen.

  10. Johannes hat am 24. April 2005 um 05:18 Uhr geschrieben:
    @lollo
    Kommata sind wohl auch nicht mehr modern?

    SCNR

  11. Hein hat am 04. August 2005 um 22:13 Uhr geschrieben:
    Kielholen - das war seitwärts!
    Also beim Kielholen wurde der zu bestrafende in der Regel von einer Seite zur anderen unter dem Schiff durchgezogen. Der Sinn des Ganzen war nicht, die Person zu töten, sondern zu Züchtigen. Durch geschickte Knoten wurden Verletzungen durch den Schiffsbewuchs vermieden.
    Die Version vom Bug zum Heck war eine Todesstrafe, die keinem eigenen Bestzungsmitglied zugemutet wurde.

  12. frager hat am 01. Dezember 2005 um 10:00 Uhr geschrieben:
    Kielholen - Ammenmärchen?
    Das Kielholen ist auch eins.

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