Es gibt Pärchen, die nur noch mit ärztlicher Hilfe getrennt werden konnten...

Erstellt von Arie am 17. Januar 2002 um 10:15 Uhr

Erzählungen von solchen Missgeschicken gibt es zuhauf in der medizinischen, aber auch in der populären Literatur. So sang in den Siebzigern Hannes Wader in seiner Ballade vom Tankerkönig über das Paar, das im Auto aufgeschreckt wurde: "Meine Bekannte hatte 'nen Krampf, und jetzt hängen wir fest!" Während im Lied noch eine Stecknadel als "Gegenschock" Abhilfe schafft, ist der penis captivus in den medizinischen Berichten meist nur dadurch zu befreien, dass der Krampf der Frau durch eine Narkose gelöst wird.


Starke Scheidenkrämpfe, auch Vaginismus genannt, sind ein verbreitetes Phänomen. Aber sie treten meist vor einem beabsichtigten Geschlechtsverkehr auf, sodass es gar nicht erst zum Vollzug kommt. Dass die Krämpfe während des Akts eintreten und dann noch so stark, dass der Mann wie ein kopulierender Hund festgeklemmt wird - dafür ist die empirische Basis bestenfalls dünn. Die meisten Fachpublikationen beziehen sich auf einen Artikel, der 1884 in den Philadelphia Medical News erschien. Dort berichtete ein gewisser Egerton Y. Davis, angeblich Arzt in Montreal, von einem dramatischen Fall, der sich in England abgespielt habe. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass Davis ein Pseudonym des bekannten Mediziners Sir William Osler war, einem Mitherausgeber der Medical News. Der wollte seinem Kollegen Theophilus Parvin, der kurz zuvor in dem Blatt einen Artikel über Vaginismus veröffentlich hatte, einen Streich spielen - was ihm auch bestens gelang, mit weit reichenden Folgen.


Die angeblichen Fälle von penis captivus sind fast immer mit außerehelichem Sex verbunden. Und seit der nicht mehr so skandalös ist, gibt es auch weniger entsprechende Berichte. In den letzten 50 Jahren wird kaum noch davon erzählt, medizinisch dokumentierte Fälle gibt es überhaupt nicht. Deshalb kann man getrost davon ausgehen, dass die Geschichte vom untrennbar vereinigten Pärchen ins Reich der Fantasie gehört.

Quelle: http://www.zeit.de/stimmts


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Kommentare zu diesem Ammenmärchen (Kommentar schreiben)

  1. Lia hat am 28. Oktober 2002 um 19:42 Uhr geschrieben:
    ts
    ts zum glück hab ich son schwachsinn noch nie gehört :)

  2. Clay hat am 03. November 2002 um 12:14 Uhr geschrieben:
    ...aber mit fachlicher Hilfe
    ..wurde schon sehr viele Paare getrennt, die sich mittels Handschellen und ähnlichem verbunden hatten...
    sehr amüsant für die Befreier kann ich sagen

  3. holger hat am 03. Dezember 2002 um 20:11 Uhr geschrieben:
    Vorschlag eines Selbstversuchs
    Probier doch einfach mal folgendes aus: Schließe Deine Faust so fest es geht um Deinen eregierten Penis. Es mag etwas schmerzhaft sein und eine bedrohliche Blutfülle in den abgeklemmten Partien (in den meisten Fällen wird der Phallus länger sein als die Hand dick...) verursachen, nur, weil die Haut um das Glied überreichlich bemessen und dünn und dehnbar ist, wirst Du den Penis immer noch aus der Hand herausziehen können. Sogar, wenn Du davon ausgehst, daß die Abschnürung so fest ist, daß eine Erschlaffung des Gliedes nicht möglich ist. -- Ich hoffe, ich brauche nicht zu erklären, daß bei erschlafftem Glied kaum noch vorstellbar ist, daß es (außer mithilfe von Sekundenkleber) in der Vagina wirklich festgehalten werden könnte.

    Nach diesem Selbstversuch, der kaum anders als erfolgreich ausgehen kann, stell Dir einfach mal vor, daß es beim Geschlechtsakt beidseitig zu einer erheblichen Lubrifikation kommt (vulgo: diverse glitschige, die Reibung erheblich vermindernde Sekrete werden an sinnfälliger Stelle abgesondert). Es ist schlichtweg unmöglich, daß eine Frau mit der Muskulatur ihrer Vagina das Glied eines Mannes festzuahlten vermöge!

  4. thomas hat am 29. Januar 2003 um 12:18 Uhr geschrieben:
    antwort
    Das ist natürlich eine Wissenschaft für sich!
    Meine Empfohlenen Werkzeuge sind:
    Wagenheber, ROHRzange, oder auch heiraten (da will man ja eh immer zusammen bleiben!

  5. Tina hat am 15. Februar 2003 um 08:59 Uhr geschrieben:
    Gibts aber nicht so...
    Es gibt Scheidenkrämpfe, aber dann bevor der Mann eindringt. Ist fast immer mit Angst bei der Frau verbunden, dass sie sich verkrampft. Eindringen ist möglich, aber mit Schmerzen verbunden. Deshalb ja die bösen Verletzungen bei Vergewaltigungen.

  6. neworker hat am 16. Mai 2003 um 12:17 Uhr geschrieben:
    Lia!...echt?
    ...zum Glück habe son Swachsinn noch nicht erlebt!

  7. Spaddel hat am 30. Juni 2003 um 12:32 Uhr geschrieben:
    ääätsch
    Dummerweise bin ich beim drk und kenne einige rettungsassistenten, die dieses "PHÄNOMEN" schon öfters gesehen haben, also gibt es auch zwangsläufig medizinische belege.

  8. holger hat am 01. Juli 2003 um 22:43 Uhr geschrieben:
    @ spaddel: urbane Mythen und wie sie entstehen
    Spaddel, genau so beginnt jedes Großstadtmärchen, das sich, bis auf wenige Ausnahmen, sehr solide widerlegen läßt. Du erinnerst Dich vielleicht: vor nicht allzulanger Zeit hatte jeder in seiner Bekanntschaft jemanden, dessen Bekanntem die Geschichte mit der Spinne in der Jukkapalme SELBST passiert sei.

    Abgesehen davon: Als was bist Du beim DRK? Hast Du irgendwelche medizinischen Kenntnisse? Dann versuche Dir doch mal zu überlegen, wie eine ordentlich lubrifizierte Vagina in der Lage sein soll, einen mit dünner, dehnbarer Haut umgebenen Penis so festzuhalten, daß dieser a) nicht mehr aus ihr entfernt werden kann und b) auch nicht über kurz oder lang erschlafft, daß er von selbst aus ihr rausrutscht. Irgendwelche konstruktiven Vorschläge, die nicht die Zuhilfenahme von Reißzwecken, Sicherheitsnadeln, Nähzeug oder Sekundenkleber erfordern?

  9. mondspeer hat am 24. Juli 2003 um 09:06 Uhr geschrieben:
    ... urbane Mythen
    Ich habe 'ne Menge Freunde, die bei verschiedensten Rettungsdiensten arbeiten und alle kennen jemand, der die oder jene Geschichte mal erlebt hat. Manchmal steht es sogar in der Zeitung. Das macht es nicht wahrer. Die Menschen erzählen viel.

    Selbst der o.g. >live< erlebte Fall ist letztlich in seiner medizinischen Genauigkeit äußerst zweifelhaft.

    Silasanya,
    Mondspeer

  10. Kholja hat am 29. Juli 2003 um 12:09 Uhr geschrieben:
    Sekundäre Ursache
    Naja, abgesehen von der Blockade der primären Geschlechtsorgane könnte es ja auch noch eine zweite Ursache geben. Ich erinnere mich an einen Artikel in der Lokalpresse, in dem von einem Pärchen die Rede war, dessen männliche Hälfte beim Akt auf dem Rücksitz eines VW-Käfers angeblich von einem so heftigen Hexenschuss gepackt wurde, daß sämtliche weiteren Bewegungsversuche unterbunden wurden, bis ein von Spaziergängern gerufener Arzt Erlösung schaffte.

  11. holger hat am 30. Juli 2003 um 21:19 Uhr geschrieben:
    fortsetzung
    und vermutlich war es ihm danach zu peinlich zuzugeben, dass nicht die unter ihm liegende Dame, in die er sich eigens zu diesem Behufe eingestoepselt hatte, sondern der dahergelaufene Wandersmann die Erlosung bringen musste...

  12. Sascha hat am 25. März 2004 um 08:03 Uhr geschrieben:
    Piercings?
    Könnte es sein, dass sich die Piercings der beiden WC-Benützer ineinander verfangen haben?

  13. penis captivus hat am 16. September 2004 um 18:56 Uhr geschrieben:
    ...ein penis captivus erzählht...
    ...als mir dies einst geschah, wurde es mir ganz schwarz vor augen,
    dies war es aber auch schon davor, denn die freundin meines besitzers
    hatte leider, wie die meisten, kein licht in ihrem gegenstück zu mir.
    also mädels, schafft euch licht an, dann kann man in solch einer lage wenigstens lesen.


  14. penis captivus hat am 16. September 2004 um 19:01 Uhr geschrieben:
    flasche eMail-Adresse
    hab' mich vertan, wenn mir jemand antworten will, bitte an apfelwiebirne@web.de schreiben

  15. G. Kasper hat am 22. Februar 2005 um 23:14 Uhr geschrieben:
    Wohl dem, der Bescheid weiß!
    @ holger: Und auch wenn ich deiner Ausführung 100 % zustimme, ist die Geschichte nicht unmöglich! Die DRK-Geschichte ist m.E. glaubwüdig. Und je weiter sie die Runde macht, wird dieses Phänomen sicher häufiger auftreten - nur nicht notwendigerweise!
    Panikattacken mögen sicherlich gelegentlich beim Koitus auf Diskotoiletten auftreten, in Form von sich verkrampfenden Damen und den entsprechenden Gegenstücken, die "erfahren/gehört" haben, die in solchen Siuationen gefangen zu sein und deshalb jede Ratio ausschalten. Du magst mit einer Partnerin auf den Nachbarklo, die sich ob des Tumults nebenan sicherlich auch verkrampft, nicht das Problem haben und dich auch cool aus der Situation "lösen" können, aber arm dran ist wohl der, der an die Geschichte als "mögliches Schicksal" glaubt.
    Um so wichtiger, das du da Thema augeriffen hast!

  16. Horst hat am 29. Juli 2005 um 09:48 Uhr geschrieben:
    ääätsch
    Da haben dich deine Bekannten beim Rettungsdienst wohl mächtig auf den Arm genommen

  17. mysteryfancy hat am 08. September 2005 um 12:23 Uhr geschrieben:
    Disco-Pärchen
    Schade, daß das Thema Drogen/Opiate noch nicht beachtet wurde. Sicherlich ist der Bezug Discobesucher und Drogen nicht zwangsläufig, aber die Möglichkeit der Stimulierung durch eine bewußtseinsverändernde Droge ist durchaus gegeben und könnte somit zur psychischen/physischen Irregulation geführt, oder dazu beigetragen haben. Auch hier kann zwar medizinische Hilfe vonnöten sein, aber mit dem Damoklesschwert der >penisfressenden< Frau hat dies sicherlich nichts gemein. Die gehört, so wie sie in der Öffentlichkeit dargestellt wird, m.E. in das Land der Phantasie, von Biertischexperten empfohlen.
    Sorry, seid mir bitte nicht gram, aber auch ich habe, mit meinem Alter von 57 Jahren, in der Praxis noch keinen derartig geschilderten Fall bis heute erlebt. Davon gehört ja. Wie viele von Euch auch.



    Tschüß
    mysteryfancy

  18. B aus London hat am 01. Dezember 2005 um 21:31 Uhr geschrieben:
    Betroffene
    Genug der schwachsinnige rhetorische gequasel von mickrige kleinen bindfaden besitzer, die ihren festen hand copulierend, unwissender behauptungen in der welt setzen.
    Ich habe am eigenen leib der demütigung erlebt.
    Für Circa 43 Jahren habe ich ein alterer Frau im Kino genommen (hintere reihe) was nicht so abnormal wahr damals.
    Kürz vor der Ejakulation sind wir von einiger anderer jugendlichen mit taschenlampen gestört. Daraufhin kamm es zu einer schock reaktion und der Vagina klemmte mich fest. Es würde mir allmählich sehr schmerzhaft, und ein ambulance würde gerufen. Wir sind damals mit decken abgeschirmt wegen neugierige blicke. Ein Notarzt spritze die Frau irgendetwas und ich kriegte auch ein spritze, nach 3~5 minuten war der spuk vorbei. Ein paar fragen gestellt und die helfer zog ab, und wir haben die kino mit gebeugte haltung verlassen.
    Einiger wochen später mit gleichen partner ging es erneurt so, aber mit imformation von der damaliger Arzt (Mach weiter-wenn die Frau ihrer Orgasmus erlebt lasst die scheide wieder locker) kamm ich frei.
    Nach diesen erneurte vorfall gab ich unser beziehung auf.
    Ich habe trotz vieler partner danach nie wieder ein solchen erlebnis.

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