Strom fließt von Plus nach Minus

Erstellt von Horschdi am 02. Oktober 2005 um 14:26 Uhr

Macht Ihr da Ohm doch Watt Ihr Volt :)

Dem ist nicht so.
Die Ladungsträger, die sich bei elektrischem Strom bewegen, sind negativ geladen. Der Pol, welcher negativ geladen ist, wird sinnigerweise mit "minus"(-Pol) bezeichnet. Von dort aus marschieren sie, wenn möglich, Richtung Plus-Pol ... schubsen sich dahin;)

Einen Fehler hat diese Erklärung: die Namensgebung der Pole ist der casus cnaxus.

Man unterscheidet zwischen "technisch" und "physikalisch". Technisch wird der negative Pol mit "plus" benannt. Engagierte Dozenten, die es mit einem Satz nicht gut sein lassen können, sagen dann, "Ladungsüberschuss" -> Überschuss -> Plus

Ist es nicht ein reizvoller Gedanke, daß die Gefahr beim Anschließen eines Autoradios nicht aus dem roten Kabel kommt, sondern aus dem Chassis!? ;)

Und wo wir schonmal dabei sind. Wo steckt mehr Gefahr: in der Steckdose oder in der Autobatterie?
Natürlich in der Autobatterie. Umso erstaunlicher, je mehr man eben glaubt, daß "Volt" die ultimative Größe für Strom darstellt.

Dabei müssen wir zwischen primären, sekundären und für pingelige terziären Wirkungen unterscheiden.

1. Primär fließen einfach nur Ladungsträger in der Gegend rum. Sowas passiert schonmal öfter; ohne daß man es merkt.

2. Sekundär macht sich der Strom bemerkbar z.B. durch Wärme (worauf wir uns jetzt mal konzentrieren). Dieser Teil der Wirkungen ist für uns fast immer der bedeutendste (z.B. Blitz-Schäden)

3. Terziär tritt im Falle eines menschlichen Körpers noch eine elektrische Reizüberflutung statt; weswegen das Herz ein Problem bekommen könnte.

Steckdose:
Man bekommt "eine gepfeffert", daß einem die Mütze wegfliegt. Satte 220 Volt sorgen für die nötige Motivation im Kabel. Aber wie bei der Morgenwäsche ist es maßgebend, wieviel Wasser man benutzt (Liter-Ampere). Die Stromstärke. Die ist beim Haushaltsstrom recht verdaulich; auch wenn es ganz anders anfühlt. Berufgemossenschaften sprechen erst ab 1,5 Ampere von lebensbedrohlichen Strömen.
Die größte Gefahr der Steckdose ist die Kürze des Stromflusses in Zusammenhang mit der Wechselspannung. Ein 50Hz-Herzschlag ist nicht normal;)
Reflexmäßig zieht man betroffene Kontaktstelle (Finger?) weg. Der Strom hat eben nicht die Stärke einen derartig starken Krampf hervorzurufen, daß man "kleben bleibt". Allerdings vibriert das Herz für diesen kurzen Augenlick, was zu Herzrhythmusstörungen mit anschließendem Stillstand führen kann.
Bei Starkstrom hat man herztechnisch "bessere" Karten. Er wirkt eher wie ein Defibrillator. Hier sind die sekundären Wirkungen in Verbindung mit Krämpfen ("kleben bleiben") die vernichtenden. Bei Oberleitungen der Bahn ist der Strom mit seinen 25.000 Volt auch schon bei ca. 25cm Abstand gewillt überzuspringen.

Autobatterie:
Wir greifen mit einer Hand an den Pluspol mit der anderen an den Minuspol. Nix passiert!
Aber nur, weil der Strom mit seinen 12 Volt keine sonderlich große Motivation besitzt und wir mit unserem Körper genug Widerstand bieten, daß kein Strom fließt.
Wenn wir den Widerstand allerdings verringern, z.B. mit einem 32er Schraubenschlüssel, werden wir schnell feststellen, wieviel Saft (Ampere) dahinter ist.
BITTE NICHT MACHEN!!!!!!!!!!!

Also generell: lange Metallgegenstände (auch Halskettchen) von Autobatterien fernhalten.

Womit ich nicht sagen will, daß Steckdosen-Lecken zu bevorzugen ist;)

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrischer_Strom


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Kommentare zu diesem Ammenmärchen (Kommentar schreiben)

  1. Manfred hat am 14. Oktober 2005 um 20:41 Uhr geschrieben:
    Negativer Pol gleich Plus ?
    Das ist doch Unsinn.
    Ob technisch oder physikalisch : Der Strom fließt von Plus nach Minus!

    Dies ist eine Definition, die
    zu einer Zeit getroffen wurde als das Elektron noch nicht bekannt war.
    Man hatte damals angenommen, daß die Ladungsträger des el. Stromes positiv seien und
    folglich der Strom von + nach - fließen würde.
    Als entdeckt wurde, daß das negativ geladene Elektron der wirkliche Ladungsträger des el. Stroms (z.B. in metallischen Leitern) war und vom Minuspol einer Spannungsquelle über den Verbraucher zum Pluspol
    fließt, hat man diese Definition dennoch beibehalten.
    Man muß sich damit abfinden:
    "Der Strom fließt von + nach - , die Elektronen von - nach + ".
    Ich habe kein Problem damit.

    Eine Bemerkung am Rande:
    Gelegentlich hört man, daß sich der elektrische Strom mit Lichtgeschwindigkeit durch den Draht bewege.
    Das ist falsch.
    Die Elektronen bewegen sich in einem Kupferleiter lediglich mit einigen mm oder cm pro Sekunde!
    Es sind vielmehr die elektrischen und magnetischen Felder, die sich entlang eines Leiters mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.
    Für den Laien:
    Der elektrische Stromfluss
    ist stets mit magnetischen und elektrischen Feldern
    verbunden.


  2. Heschi99 hat am 05. November 2005 um 22:16 Uhr geschrieben:
    Strom und Lichtgeschwindigkeit
    Die Bewegung der Elektronen besitzt nicht Lichtgeschwindigkeit. Zur Veranschaulichung:
    Wenn ein auf beiden Seiten offenes Rohr(Leiter) mit Kugeln (Elektronen) voll gefüllt ist, und ich eine weiter Kugel in das Rohr stecke, fällt gleichzeitig! eine andere Kugel am anderen Ende des Rohres hinaus.
    Die Kugeln selbst haben sich nur eine kurze Strecke bewegt. So läßt sich die Geschwindigkeit des Stroms erklären, sonst müssten Straßenlaternen am von der Stromversorgung (Schalter) abgewandten Ende einer Stromleitung viel später leuchten.

  3. Peter hat am 29. Oktober 2009 um 09:01 Uhr geschrieben:
    Also so einen Schwachfug habe ich noch nie gelesen.
    Horschdi wo beziehst du dein Wissen?
    Besonders gefällt mir deine Feststellung, 230 Volt und 1,5 Amperè wäre noch zu überleben.
    Spätestens bei 60 mA beginnt das Herzkammerflimmern und der Tod tritt ein. In modernen Gebäudeinstallationen werden FI-Schalter mit einem Auslösestrom von 30 mA eingesezt, in Nassräumen sogar 10 mA Schalter, oder Trenntransformatoren, (Rasiersteckdosen) keine Spartrafos.
    V
    or einigen Jahren sind in Bayern 3 Elekrtiker gestorben, als einer von ihnen mit einem 200 Meter langen Verlängerungskabel und Bohrmaschine bewaffnet, am Firmentor Löcher bohren wollte. Dem wirklichen Fachmann wäre dies nicht passiert, der weiß mit dem Begriff Schleifenwiderstand etwas anzufangen. Geselle, Juniorchef und Senior, alle Tot, letztere weil sie den Gesellen retten wollten und nicht auf den Gedanken gekommen waren den Strom abzuschalten. Nein, sie liefen über die nasse Wiese, auf der das beschädigte, an einer Stelle blanke Kabel lag, in Richtung Geselle. In einem Seminar der Firma Gossen Metrawatt kam der Zeitungsauschnitt dieses Unglücks auf den Overheadprojektor. Die anwesenden Elektriker waren da schon eingeschlafen.

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