überdüngung in der landwirtschaft verursacht hohe nitrat-gehalte im trinkwasser

Erstellt von hans k. am 28. November 2004 um 11:05 Uhr

dinge werden nicht wahrer, nur weil sie 30 jahre lang nachgebetet werden.
es gibt keinen primären zusammenhang zwischen der düngerausbringmenge und dem nitrat-eintrag ins grundwasser.

der nitrateintrag hängt von folgenden hauptfaktoren ab:
1. ganzjähriger bodenbewuchs: je länger der boden bewachsen ist, umso besser werden mineralisierte nitrate durch pflanzen gebunden.
2. bodenschwere: je schwerer der boden ist, sprich je feiner die bodenminerale sind, je feinmaschiger also dieser bodenfilterkörper ist, umso besser können nitrate und andere nährstoffe im oberboden gehalten werden.
3. niederschlagsmenge: je höher die niederschlagsmenge, umso höher das risiko des nährstoffeintrags in den unterboden. nitrat kann nur in wasser gelöst in den unterboden eingetragen werden.
4. mineraldüngeranteil: mineraldünger wird möglichst zu dem zeitpunkt ausgebracht, wo eine optimale aufnahme durch die kulturpflanze gewährleistet ist.
andererseits verursacht die anwendung von org. düngern (stallmist, gülle, jauche und div. biodünger) nicht automatisch hohe nitrateinträge in das grundwasser. in diesen düngern liegt stickstoff in gebundener form (eiweiss, ammonium, harnstoff, huminsäuren) vor, die selbst praktisch nicht auswaschbar sind. im zuge der nitrifizierung werden diese stickstoff-träger in rasch pflanzenverfügbares nitrat umgewandelt, das im idealfall auch rasch von den pflanzenwurzeln aufgenommen werden kann.
der stickstoff-eintrag hängt wiederum von den oben angeführten punkten 1-4 ab.
sollte im wasser auch ammonium, phosphate oder sogar e.coli nachgewiesen werden können, liegt der verdacht nahe, dass häusliche abwässer ungeklärt in das grundwasser eingeleitet werden.
die frage, ob eine fläche bio-/öko-logisch, integriert oder konventionell bewirtschaftet wird, hat auf das nitrat-auswasch-vermögen absolut keinen einfluss. gewiefte öko-ideologen wollen uns da ganz was anderes aufs aug drücken.


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Kommentare zu diesem Ammenmärchen (Kommentar schreiben)

  1. Fred Feuerstein hat am 04. Juli 2005 um 17:50 Uhr geschrieben:
    Überdüngung verursacht hohe nitratgehalte !!
    zwischen überdüngung und nitrat-eintrag ins grundwasser gibt es selbstverständlich einen ursächlichen zusammenhang.
    je mehr stickstoffdünger in den boden gelangt desto mehr kann auch ins grundwasser ausgewaschen werden.
    natürlich hängt die menge nitrat die im grundwasser letztlich ankommt, von den chemischen und physikalischen eigenschaften des bodens ab. wo bleibt der stickstoff denn, den die pflanzen nicht mehr aufnehmen können und den der boden nicht zurückhält, er gelangt ins grundwasser.
    anmerkung zu 1: es hängt von der art der pflanzen ab, nicht von der dauer des bewuchses.
    zu 2: je nach bodendichte (bodenschwere gibts nicht) dauert es kürzere oder längere zeit, bis das nitrat durchgewandert ist.
    zu 3: je mehr niederschlag, besser grundwasser-neubildung, desto mehr wird das nitrat verdünnt, die konzentrationen im wasser werden bei mehr niederschlag also geringer nicht höher.
    zu 4: das dünger zu dem zeitpunkt ausgebracht wird, wenn eine optimale aufnahme durch die kulturpflanze gewährleistet wird ist theorie, in der praxis wird meist mehr aufgebracht, als die pflanzen brauchen, deshalb heißt es über- düngen (nicht düngen).

  2. h. kreimel hat am 08. August 2005 um 00:27 Uhr geschrieben:
    auswaschung
    ein teil des nicht aufgenommenen nitrats wird im zuge der denitrifizierung als elementares n2 in die luft abgegeben.

    wenn du dir die deutsche düngerstatistik ansiehst, wirst du feststellen, dass die stickstoff-dünger-aufwandmenge in 10 jahren stark zurückgegangen ist. auf der anderen seite ändern sich die nitratgehalte im grundwasser nicht signifikant.

    der begriff bodenschwere stammt aus der bodenkunde: sehr feine tonböden sind schwere böden, sehr grob strukturierte sandböden sind leichte böden.

    wenn nitrat aus dem wurzelbereich einmal herausgewaschen ist, ist es nur eine frage der zeit, bis es in den grundwasserhorizont geschwemmt wird.

    die art der pflanzen UND die dauer des bewuchses spielen eine rolle im n-speicherverhalten.

    bei den dünger-mengen orientiere ich mich wie die meisten kollegen an den entzugswerten der pflanzen. eine überdüngung kann und will ich mir gar nicht leisten.

    den zusammenhang hohe niederschläge - niedrige nitratwerte konnte ich bisher nirgends beobachten.

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