Im Gleichschritt marschierende Soldaten können eine Brücke zum Einsturz bringen

Erstellt von Arie am 16. Februar 2002 um 19:32 Uhr

So scheint es zumindest die Bundeswehr zu glauben: Es ist üblich, daß Kompanien beim Überqueren von Brücken "ohne Tritt" marschieren.


Die Gefahr scheint aber übertrieben; es ist kein einziger Fall bekannt, daß eine Brücke durch die Resonanz der Tritte marschierender Soldaten derart ins Schwingen geraten wäre, daß sie einstürzte.


Selbst die bekannteste durch Resonanz bewirkte Brückenkatastrophe, der Einsturz der Tacoma Narrows Bridge im US-Staat Washington 1940, ist nach neueren Erkenntnissen nicht durch rhytmische Anstöße von außen, sondern durch "Aufschaukeln" aus sich selbst heraus entstanden.


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Kommentare zu diesem Ammenmärchen (Kommentar schreiben)

  1. marcel hat am 22. Oktober 2002 um 10:46 Uhr geschrieben:
    naja, auch nicht ganz richtig...
    "Aufschaukeln durch sich selbst" ist blödsinn, jedes schwingfähige system schwingt erst dann, wenn es zum schwingen angeregt wird, nicht "durch sich selbst". oder hat sich die brücke gedacht "hey, ich könnte mal ein wenig schaukeln"???

    und die sache mit dem einsturz durch marschierende soldaten:
    das ist ein frage von frequenz und dämpfung.
    wenn die schrittfrequenz der soldaten konstant ist, nahe genug an der resonanzfrequenz der brücke liegt und die dämpfung der brücke klein genug ist, dann ist ein einsturz theoretisch möglich.
    aber das wissen (hoffentlich) auch die bauingenieure, die die brücke konstruiert haben, und die haben dann dafür gesorgt, daß die dämpfung groß genug ist und die eigenfrequenz bei üblichen belastungen nicht erreichbar ist.

    naja, bei der brücke in washington haben die konstrukteure wohl einen fehler gemacht...


  2. Christian hat am 23. Oktober 2002 um 06:37 Uhr geschrieben:
    Es geht nicht ums einstürzen...
    ...die Soldaten marschieren nur deshalb "ohne tritt" damit die Brücke erst nicht anfängt zu schwingen und nicht wegen der Einsturzgefahr.


  3. Klaus Wagner hat am 03. November 2002 um 18:56 Uhr geschrieben:
    aufgeschaukelte Brücke
    aha, die Brücke hat sich also aus sich selbst heraus aufgeschaukelt. Kannst Du mir mal erklären, wie die das gemacht hat?

    Gruß
    Klaus Wagner

  4. Raven hat am 05. November 2002 um 16:40 Uhr geschrieben:
    "aufgeschaukelt"
    So weit ich noch aus dem Physikunterricht weiß, hat auch eine Brücke eine "Eigenschwingung". Die Resonanzkurve ergibt sich aus der Eigenschwingung und der Schwingung, die der Gleichschritt verursacht.
    (Aber in der Schule lernt man ja auch, dass es 9 Planeten wären...)

  5. Ex-Hauptgefreiter hat am 08. Januar 2003 um 21:33 Uhr geschrieben:
    Selbst erlebt
    Ohne Quatsch, 1974 im Gleichschritt mit unserem Zug über eine Holbrücke marschiert. In etwa Mitte der Brücke ein so heftiges Aufschaukeln das Kameraden zu Boden stürzten. Der Schrei "ohne Tritt" kam da schon zu spät, die Brücke schaukelte wie wild. Zum Glück ist nichts passiert, vergessen werde ich das jedoch nie!!!

  6. Jürgen hat am 19. Januar 2003 um 18:29 Uhr geschrieben:
    Die Frequenz machts
    Um mal etwas grundlegendes dazu zu sagen: Es kommt nur darauf an, ob die Eigenfrequenz der Brücke mit den Schritten übereinstimmt, nicht auf die aufgewandte Energie. Ein System, das in seiner Eigenfrequenz angeregt wird, endet in einer Resonanzkatastrophe.

  7. XXXX hat am 06. Februar 2003 um 17:53 Uhr geschrieben:
    und nun rat mal warum
    solche fälle noch nicht bekannt sind:
    weil man schon seit jahrzehnten ohne tritt über brücken marschiert.

    das brücken durch aufschaukeln einstürzen können ist allerdings klar (die tacoma bridge hat das übrigens nicht einfachmal aus sich selbst heraus gemacht, sondern wind war die ursache),
    und das brücken durch rhytmisches laufen in schwingung versetzt werden können, stimmt ebenfalls.(bei uns in der nähe haben wir eine kleine füßgängerbrücke, da reichen schon zwei man aus)

    gelgentlich soll es nun auch beim militär vorkommen, dass jemand 1 und 1 zusammenzählt(und sogar 2 raus kommt) - und somit lässt man das marschieren lieber von vorneherein bleiben, anstatt hinterher ne neue brücke bauen zu müssen.

  8. GI hat am 20. Februar 2003 um 17:58 Uhr geschrieben:
    aus der traum
    ooch müsst ihr so fies sein und den armen militärs ihre träume und legenden nehmen? ;-)

  9. Hurvinek hat am 25. Juni 2003 um 23:50 Uhr geschrieben:
    Seilbrücke
    Probiert mal zu zweit auf einer Brücke die aus einem Seil besteht, rüber zu gehen. Und das im Gleichschritt. Wem da das Schaukeln nicht bekannt wird......

  10. das ich hat am 30. Juni 2003 um 12:50 Uhr geschrieben:
    stimmt
    Ich kann dem ex-gefreiten nur zustimmen. ausserdem gibt es auch dokumentierte fälle aus WK 2.

  11. Nimrod hat am 23. September 2005 um 02:13 Uhr geschrieben:
    Versuch im Kleinen
    ... jeder Wanderweg, der eine kleine Holzbrücke über einen noch so kleinen Bach führt kann meines Wissens als Versuchsanordnung her halten ;-)

  12. elLebro hat am 07. November 2005 um 20:23 Uhr geschrieben:
    Ohne Tritt!
    Leider hat Arie unrecht, einfach mal auf wikipedia unter Brückeneinstürze nachschauen.

  13. Bernhard Banaschewski hat am 26. Januar 2010 um 14:10 Uhr geschrieben:
    Der Verfasser hat schlecht recherchiert. Im Jahre 1850 stürzten mehr als 200 Soldaten bei einem solchen Brückeneinsturz in Angers zu Tode.

  14. Gesetzesblatt hat am 21. August 2010 um 17:26 Uhr geschrieben:
    §27 (6) StVO

    Auf Brücken darf nicht im Gleichschritt marschiert werden.

  15. Jo hat am 06. November 2011 um 01:37 Uhr geschrieben:
    So ein mieser Beitrag!

  16. Fabian hat am 15. Juni 2015 um 11:10 Uhr geschrieben:
    Tatsache ist zwar, dass in Frankreich bereits eine Brücke durch marschierende Soldaten zum Einsturz gebracht wurde, aber vernachlässigt das ruhig...

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