Grundwasser bewegt sich entlang von Wasseradern

Erstellt von Björn am 04. Juli 2003 um 11:40 Uhr

Das, durch den Niederschlag gespeiste, Grundwasser bewegt sich absolut gleichmäßig verteilt in den Gesteinshohlräumen. In Lockergesteinen, wie z.B. Sande sind das die Poren zwischen den einzelnen Sandkörnen, in Festgesteinen, wie z.B. Kalkstein, nutzt das Wasser natürliche Klüfte (Risse) im Gestein.

Das Wasser sickert durch die Schwerkraft also so lange ab, bis es auf eine sperrende Schicht, z.B. Ton oder Salzgestein trifft. Dann fließt es überhalb dieser Schicht unterirdisch, dem natürlichen Gefälle folgend, zum nächsten Vorfluter (Bach, Fluß).

Es gibt allerdings keinen Mechanismus, der das Wasser bewegen würde sich nur entlang von Wasseradern zu bewegen. Natürlich finden die berühmten Wünschelrutengänger immer Wasser, der Untergrund ist ja flächenhaft erfüllt davon, aber es spielt, von Spezialfällen abgesehen, keine Rolle, ob man dann 5 Meter weiter rechts oder links seinen Brunnen anlegt.

Also: Grundwasser kommt praktisch überall vor, wenn auch in unterschiedlichen Tiefen. Die Wissenschaft der Hydrogeologie beschäftigt sich mit diesem Themenkomplex und die gesamte Trinkwasserversorgung zivilisierter Länder baut darauf auf. Trotzdem sind die Wasseradern und Wünschelrutengänger nicht aus den Köpfen zu bekommen.

Literatur: HÖLTING, B.W.(1996): Hydrogeologie: Einführung in die allgemeine und angewandte Hydrogeologie; Enke Verlag, ISBN 3-432-90795-8


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Kommentare zu diesem Ammenmärchen (Kommentar schreiben)

  1. Christian hat am 08. Juli 2003 um 19:57 Uhr geschrieben:
    Was sind Wasseradern?
    Es ist zwar richtig, dass Grundwasser fast überall zu finden ist und dass es sich entlang von Sedimentschichten abwärts bewegt, aber genau wie die Erdoberfläche sind auch die Sedimentschichten wellig und bilden Hügel sowie Täler. Das führt dazu, dass sich in den Niederungen der wasserundurchlässigen Sedimentschicht Wassermassen sammeln, die sich in der Regel auch fortbewegen.
    Wenn ich jetzt also einen Brunnen in meinem Garten bohren möchte, aus dem ich nachhaltig Wasser ziehen kann, dann würde ich nicht auf die Dienste eines Wünschelrutengängers verzichten mögen, der mir dabei Hilft das Saugrohrende möglichst in einem "Sedimenttal" (der sogenannten Wasserader) zu plazieren, so dass ich immer ausreichen Wasser ansaugen kann.

  2. Björn hat am 11. Juli 2003 um 09:44 Uhr geschrieben:
    Trotzdem Humbug!
    Und auf welchem Prinzip beruht die Methode des Wünschelrutengängers? Auf angeblichen und technisch, sowie in kontrollierten Versuchen mit Wünschelrutengängern, noch nie nachgewiesenen "Erdstrahlen". Mit anderen Worten: Humbug! Daß da oft Glückstreffer herauskommen ist ja unbestritten und für den geringen privaten Verbrauch reicht das ja auch fast immer. Mit anderen Worten: Es wäre auch ohne gegangen. Fragt doch mal beim örtlichen Wasserversorger an, wie viele Wünschelrutengänger dort beschäftigt sind, oder ob man sich nicht doch eher hydrogeologischer Methoden bedient hat.Das kommt auch bei den Genehmigungsbehörden besser an ;-)

  3. Consti hat am 15. Februar 2022 um 17:55 Uhr geschrieben:
    Ich selber übe mich am Pendel, eine sehr interessante Sache, wie ich finde. Ausserdem habe ich selbst eine Wasserader entdeckt, die genau dort entlang fliesst, wo eine meiner Kühe lag, welche ständig Beinprobleme bekam. Um positionieren und es verheilte. Meiner Meinung nach ist das Grund genug, es schonmal nicht einfach so als "Trotzdem Humbug!" abzutun. Denn andere, die derselben Meinung wie Du waren, meinten, es sei ein Magnesiummangel. Was wenig Sinn machen würde, da ich allen Kühen dieselbe Ernährung biete und diese eine ist weder die grösste und festeste im Stall, also wird sie auch kaum einen höheren Verbrauch als die anderen haben. Ich rate Dir, Björn, etwas offener der Welt gegenüber zu sein. Wir Menschen sind gut darin, Dinge, die wir nicht verstehen, als Humbug abzutun. Natürlich kann nicht alles stimmen, aber auch die Wissenschaft macht Fehler oder leugnet klar berechenbare Phänomene (Bsp.: "Hurricane" in den USA vor ein paar Monaten). Nur weil man etwas nicht mit Technologie messen oder vorhersehen kann, heisst es nicht, dass es nicht da ist. Wir Menschen sind viel feinfühliger als jedes noch so stark entwickelte Objekt. Nur auf Technologie zu vertrauen, bedeutet für mich, die menschlichen (und somit die eigenen) Fähigkeiten zu leugnen und zu untergraben.

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