Der "Fluch des Pharao" tötet Grabschänder

Erstellt von Joffi am 21. Dezember 2002 um 16:29 Uhr

Die Öffnung des Grabes von Tut-ench-Amun habe das Leben der daran beteiligten Menschen nicht wesentlich verkürzt, schreibt der australische Mediziner Mark Nelson im "British Medical Journal". Der Forscher der Monash University in Prahran hatte die Lebensdaten von 36 Menschen verglichen, die teilweise direkt bei der Graböffnung dabei waren oder sich zu dieser Zeit an einem anderen Ort in Ägypten aufhielten. Diejenigen direkt an der Grabkammer erreichten im Durchschnitt zwar nur ein Alter von 70 Jahren, während die anderen 75 Jahre alt wurden. Daraus lasse sich aber trotzdem kein statistischer Zusammenhang zwischen Graböffnung und Tod ableiten, schreibt Nelson.
Bevor es zu dem Mythos des tödlichen Fluchs kommen konnte, musste er zunächst einmal erfunden werden. Und das war das Werk von Jane Loudon Webb. Die Schriftstellerin war im Jahr 1821 dermaßen von einer Londoner Show begeistert, bei der ägyptische Mumien ausgewickelt wurden, dass sie daraufhin das Science-Fiction-Buch "Die Mumie" schrieb. Die sich rasch verbreitende Geschichte von der rachsüchtigen Zombie-Mumie bekam fast 100 Jahre später neue Nahrung, als der Finanzier der Tut-ench-Amun-Expedition, Lord Carnarvon, nur zwei Wochen später nach der spektakulären Graböffnung 1923 starb.
Das Ereignis beherrschte über lange Zeit weltweit die Schlagzeilen und manifestierte den "Fluch des Pharao". In Wahrheit starben jedoch nur sechs der riesigen Ausgrabungs-Crew, und zwar innerhalb der nächsten zehn Jahre. Die später nachgewiesenen giftigen Pilze sind nach Meinung einiger Wissenschaftler erst bei der falschen Lagerung der Mumien in Europa entstanden.


Quelle: http://n-tv.de/3089124.html


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Kommentare zu diesem Ammenmärchen (Kommentar schreiben)

  1. mike sturm hat am 15. Mai 2003 um 11:39 Uhr geschrieben:
    Tödliche Bakterien
    Mittlerweile wurde nachgewiesen, dass nach der Öffnung von meist luftdichten, antiken Grabstätten Bakterien und Keime aus dieser Zeit freigesetzt werden.
    Die fehlende Immunität des "modernen Menschen" führt dazu, dass diese Keime die Gesundheit von z.B. Forschern angreifen können und damals zum Tod einiger Archäologen und Helfer führten.
    Das selbe Problem tritt bei direkten Graböffnungen auf, wo sofort giftige Gase freigesetzt werden können.

  2. Joffi hat am 27. Juni 2003 um 13:36 Uhr geschrieben:
    hhmmm...
    Naja, Gasbildung könnte man ja noch durchgehen lassen... Aber Bakterien ? Über Pilzsporen würde ich vielleicht noch reden, aber eben jener Artikel (s.o.) gibt nun einmal an, dass eben diese erst später auf die Mumien gekommen sind (nämlich als sie die absolute Trockenheit des Garbes verliessen).

  3. Wu Ling hat am 05. Juli 2003 um 15:56 Uhr geschrieben:
    glaube ich nicht
    bei der öffnung des Grabes trugen nach den Fotos die ich gesehen habe die ersten Forscher Tücher vor dem Mund um sich zu schützen.
    der Fluch war da nähmlich schon bekannt.

    bei ausgrabungen die früher statt gefunden haben ist es tatsächlich zu solchen todesfällen gekommen.
    ob diese nun durch zufällig entwickelte keime entstanden sind oder durch "biologische Waffen" der Pharaonen wissen wir nicht.



  4. Alive_m hat am 25. August 2003 um 20:33 Uhr geschrieben:
    @ joffi
    Auch Bakterien können wie Pilzsporen über einen imensen Zeitraum "lebensfeindliche" Umgebungen überstehen. Allerdings vermehren sie sich dann nicht...

  5. Ani hat am 14. März 2004 um 04:32 Uhr geschrieben:
    Nee
    Es ist überhaupt nichts nachgewiesen. Die ganze Frage wird in der Ägyptologie gar nicht diskutiert. Natürlich gibt es auch in Gräbern Bakterien wie eben überall. Die Gedankenkonstruktion, daß Pharaonen Biowaffen eingesetzt hätten, damit Eindringlinge bestraft werden, ist völlig hirnrissig.
    Natürlich gab es Grabräuber, und sie waren ein enormes Problem. Wir wissen davon aus den erhaltenen Akten der Grabräuberprozesse aus der Ramessidenzeit.
    Die ganze Fluchtheorie führt zu einer völlig falschen Vorstellung über die ägyptische Kultur, die ja äußerst lebensbejahend und diesseitig ausgerichtet war. Die Betonung auf das Leben nach dem Tod hat ja ausschließlich baustoffliche Gründe. Es sind eben nur die Totentempel, die Göttertempel und die felsengräber erhalten, weil andere Gebäude und viele Gegenstände aus Materialien bestand, das nicht erhalten ist.
    Viele Ägyptologen haben ja Lungenerkrankungen, weil sie bei der Untersuchung von Mumien und Gräbern keine Atemmasken getragen haben. Aber das haben die Ägypter bestimmt nicht beabsichtigt.

    Gruß,
    Ani (Ägyptologe)

  6. Abzess hat am 28. Mai 2005 um 11:34 Uhr geschrieben:
    Wahrscheinlichkeiten
    Zu dem so genannten "Fluch des Pharao" kann ich nur eines sagen:
    Die Wahrscheinlichkeit, dass von hundert Leuten, die man kennt, nach zehn Jahren sechs tot sind, ist ziemlich hoch.
    Und an der Ausgrabung waren wohl mehr als hundert Menschen beteiligt....


  7. zoki hat am 20. September 2005 um 00:26 Uhr geschrieben:
    tot
    tot ist tot,ob pilz oder fluch.

    pilz+fluch=tot

  8. Weger Johannes hat am 22. Januar 2009 um 09:59 Uhr geschrieben:
    der pharao stinkt und ist beschnitten!!!!!!!!

  9. Lux hat am 25. Februar 2009 um 11:59 Uhr geschrieben:
    Chlomydia, das "Mäntelchen"

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