Bauernregeln – Ammenmärchen oder ernsthafte Prognose?

Sommer

Bauernregeln stammen aus einer Zeit, in der es noch keinen Wetterbericht gab. Um aber die Ernte optimal zu planen, beobachteten Bauern aufmerksam das Wetter. Auf diesen Beobachtungen beruhen alle Bauernregeln. Noch heute sind viele von ihnen bekannt und werden für Vorhersagen gerne zurate gezogen. Galten sie früher als Ammenmärchen, werden sie heutzutage wieder mehr geschätzt denn je.

Geltungsbereich von Bauernregeln

Damit Bauernregeln als zuverlässige Quelle für die Wettervorhersage gelten können, ist zu bedenken, zu welcher Zeit und in welchem Gebiet sie entstanden sind. Das ist für viele Bauernregeln unterschiedlich. Denn in Gebirgen oder an der See herrschen andere Bedingungen als im Binnenland. Ebenso hat sich der Kalender im Laufe der Zeit verschoben, weshalb der ursprüngliche Geltungszeitpunkt ein anderer war als heute.

Der Wahrheitsgehalt

Im Vergleich mit den statistischen Wetteraufzeichnungen der letzten Jahrzehnte wurde festgestellt, dass Bauernregeln mit hoher Wahrscheinlichkeit zutreffen. Zu beachten ist dabei aber immer, in welchem Gebiet und zu welcher ursprünglichen Zeit die Bauernregel entstanden ist, da sie sonst wertlos ist. Werden diese Punkte berücksichtigt, können die Vorhersagen einiger Bauernregeln mit Wahrscheinlichkeiten bis zu 80 Prozent stimmen.

Bekannte Bauernregeln:

  • An Agathe Sonnenschein bringt viel Korn und Wein.
  • Kalter Valentin – früher Lenzbeginn.
  • Regen im April, jeder Bauer will.
  • Juni, feucht und warm, macht keinen Bauern arm.
  • Regnet’s am Siebenschläfertag, es noch sieben Wochen regnen mag.
  • Oktoberregen verspricht ein Jahr voller Segen.
  • Im Dezember Schnee und Frost, das verheißt viel Korn und Most.

Sichere Vorhersagen

Heutzutage ist man auf Bauernregeln nicht mehr angewiesen, da Meteorologen das Wetter genauer bestimmen können. Damit liegen sie zwar auch nicht immer richtig, aber die Trefferquote ist deutlich höher als bei Bauernregeln und berücksichtigt zudem die aktuellen Klimaverhältnisse.

(Bild: drubig-photo – Fotolia)

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